~                     Salzbad                         ~


http://www.drta-archiv.de/wiki/pmwiki.php/DiagnoseBehandlungen/Salzbehandlung    

 

Dies ist eine Methode, die ich bei meinen Fischen zur Behandlung von leichtem Pilzbefall oder Hautirritationen mit bisher gutem Erfolg anwende. Auch Ektoparasiten lassen sich hiermit kurzzeitig minimieren. Doch gebe ich keinerlei Garantie auf Erfolg und möchte auch nicht zur "Nachahmung" anregen, noch übernehme ich irgedn welche Verantwortung, falls jemand meinem Beispiel folgt.

 Es bedarf Erfahrung und gute Beobachtungsgabe, sowie eine Art Fingerspitzengefühl, um erkennen zu können, was dem Fisch hilft und was nicht!

 Einer meiner Oranda - Doolittle - hatte sich im Teich zwischen einigen Steinen verkeilt und sich dabei große Flächen seiner Beschuppung abgescheuert. Auch die Hornhaut seines Auges nahm Schaden.

Als ich ihn vorfand, sah er so aus:

Die weißlichen Stellen in der Mitte des Körpers werden duch einsetzenden Pilzbefall hervorgerufen. Also setzte ich ein Salzbad für ihn an. 45 - 60g Meersalz ohne jegliche Zusätze werden hierfür in 3 L Wasser aufgelöst.

Dafür gehe ich wie folgt vor: Ich benötige 2 ausreichend große Behälter. Einen fülle ich mit dem Wasser, in dem der zu behandelnde Fisch schwimmt (Aquarium oder Teich) und in den zweiten Behälter gebe ich das benötigte Salz und löse es in einem Liter lauwarmen Leitungswasser gänzlich auf. Dann gebe ich 2 Liter des Wassers hinzu, in dem der Fisch schwimmt (Aquarium oder Teich) und stelle sicher, dass das Salzbad-Wasser ca. 2°C wärmer ist, als das Wasser, in dem der Fisch zuvor schwamm! Sodann fange ich den Fisch aus seinem Habitat und setze ihn in sein Salzbad. Jetzt muss man gut beobachten, denn manche Fische reagieren sehr gestresst und mit Unbehagen. Mein Fisch legte sich auf die Seite und verharrte sehr ruhig. Der Auftrieb des Fisches ist durch den hohen Salzgehalt recht groß, sodass er sich nicht stabil im Wasser halten kann. Da die Salzlösung dem Fisch offensichtlich zu hoch konzentriert ist, füge ich langsam Wasser aus dem Teich (oder Aquarium) hinzu, bis der Fisch wieder eine normale Schwimmhaltung einnehmen kann. 15 min. Badedauer sind genug.

Nach Ablauf der Badedauer fange ich den Patienten mit der Hand heraus und setze ihn in die 2. Schüssel, in der er etwas von dem Schleim verlieren kann, den er bedingt durch das Bad absondert. Die vermehrte Schleimbildung ist erwünscht und trägt zur Heilung bei. Weil Doolittle's Verletzung recht tief und großflächig war, wiederholte ich am Folgetag die Prozedur, da sich erneut ein leichter Pilzbefall eingestellt hatte. Am dritten Tag erschien kein neuer Belag und ich setzte kein weiteres Bad an. Die Bahandlung war vorerst abgeschlossen, der Fisch stand jedoch weiterhin unter Beobachtung. . . .

So sah Doolittle nach seinem Aufenthalt im Teich etliche Monate später im Aquarium aus - er hat sich prächtig entwickelt!

Die 2 weißen Stellen auf Doolittle's rechter Seite sind als Zeugnis seines damaligen Missgeschickst geblieben. Sind Haut/Schuppenverletzungen eines Fisches tiefergehend, so heilt die Haut oft unpigmentiert nach und die darüberliegende neuen Schuppen erscheinen weiß.


Am 05. 04. 18 hat sich Mandali beim Laichtreiben die Schuppenpartie unterhalb ihres Schwanzansatzes auf der linken Seite am Bauch ziemlich stark abgescheuert und "angehauen". Ich habe sie für 15 Minuten in ein Salzbad gessetzt, um einem Pilzbefall vorzubeugen und gleichzeitig den Elektrolyteverlust zu stoppen. Da die umliegenden Schuppen heute (06. 04.) noch nicht wieder glatt anliegen, werde ich diese vorsichtig entfernen müssen und das Salzbad wiederholen.


07. 04.

Nur einen Tag, nachdem ich Mandali vorsichtig 4 der sehr lockersitzenden, verletzten Schuppen gezogen habe und sie dann für 15 Minuten zum 2. Mal im Salzbade hatte, sieht sie schon wieder viel besser aus: