Knubbelchen


06. 02. - Seit zwei Tagen nun beobachte ich, dass Knubbelchen ihre Bauchflossen klemmt und auch die Rückenflosse oft nicht aufstellt.
Wenn ich Futter reiche, erscheint sie vollkommen normal - gierig und aktiv. Ob ihr das Ichthyo-Mittel mittlerweile zusetzt? Oder ob diese merkwürdigen Schuppen implizieren, dass der Fisch auch innere "Abnormalitäten" aufweist, die ihm zu schaffen machen? Es könnte ja durchaus sein, dass diese Schuppenentartung tumorösen Ursprungs sind und dass Tumore auch Knubbelchens Innenleben befallen haben. Wer vermag es zu sagen ...?
Ich befürchte, dass dieser Ryukin etwas "ausbrütet", denn seit eben sondert sie sich in Bodennähe von den anderen ab. Doch dann schließt sie sich ihnen plötzlich wieder an, als wäre alles in Ordnung. Merkwürdig ...

Wenn sich ihr Verhalten nicht ändert, werde ich sie an 3 hintereinander folgenden Tagen ins Salzkurzbad setzen.


08. 02. - Was mir so durch den Kopf geht, das offensichtliche Unbehagen Knubbelchen betreffend: Vielleicht ist ihr Unbehagen eine Reaktion auf die Vergesellschaftung mit Ping?
Sie kam ja 3 Tage später bei mir an. Zwar kommt Ping vom selben Händler, aber vielleicht nicht vom selben Züchter?
Wenn dem so ist, dann könnte es sein, dass Knubbelchen mit Bakterienunverträglichkeit reagiert. Wenn ich so darüber nachdenke, hat sie mit dem Flossenklemmen nämlich erst begonnen, nachdem die 0,5%ige Aufsalzung durch die TWW wieder auf fast normal heruntergegangen ist. Auch sieht man bei ihr vermehrte Schleimbildung auf den Flossen und dem Kopf. Ich werde für sie in den nächsten 3 Tagen Kurzbäder in Salz ansetzen.


11. 02. - Knubbelchen hatte sich nach den Salzbädern sichtlich erholt - der schleimige Kot ist jedoch auffällig. Mittlerweile würde ich sagen, dass dieser Kot ebenfalls auf die Vergesellschaftung zurückzuführen sein könnte. Denn wenn die Fische mit Schleimhautproblemen auf andere Bakterienstämme reagieren, dann kann auch die Darmschleimhaut davon betroffen sein. Abgestoßene Zellen können sich in weißem Kot zeigen. Ich schrieb ja zuvor, dass "Knubbelfisch" nach der Futteraufnahme immer völlig normalen Kot ausschied. Nur nach ca. 3 Stunden ohne Futter, kam immer Fadenartiger, Glibberkot am Ende des Fisches heraus. Aber: Ich schreibe hier nur meine Vermutung nieder - belegen kann ich es nicht!
                                                                              ***
Zwar verhielt sich Knubbelchen nach dem Salzbad wieder völlig normal (kein Flossenklemmen, keine Unlust) aber es zeigte sich, dass nun auch auf der anderen Seite 2 Schuppen anfingen, zu entarten.
Der Fisch hatte also weitere Probleme. Probleme, auf die ich nur mit Ratlosigkeit reagieren konnte. Einer Tumorbildung kann ich meines Wissens nach nicht entgegenwirken.
Dann kam eine neue Sorge.
Knubbelchen fing an angestrengt zu atmen. Zwar war sie noch immer munter und gierig am Fressen aber es schien, als würde sie nicht genug Sauerstoff aufnehmen können. Der Fisch hing aber nicht nach Luft schnappend an der Wasseroberfläche oder mit dem Kopf nach unten (Schonstellung, um das Abatmen zu erleichtern).
In mir keimte ein Verdacht.
Ich las einmal, dass Malachitgrün eine irreversible Kiemenschädigung hervorrufen kann (- wirklich nur bei einer Überdosierung?).
Nun mussten meine 3 Neuen ja durch die Ichthyo-Behandlung. Diese habe ich sehr gewissenhaft und nach Vorschrift durchgeführt. Meine schriftliche Anfrage an den Hersteller des Medikamentes, ob die Aufsalzung von 0,5 % eine Behandlung mit dem Mittel ausschließe, wurde ausdrücklich verneint. Klar, denn das Mittel findet ja auch in der Meerwasser-Aquaristik Anwendung und hier liegt der Salzgehalt (meines Wissens nach) bei ca. 3,5 %!
Glaubt mir - ich fand es schlimm, das Medi alle 2 Tage ins AQ zu kippen, zumal bereist nach der 1. Anwendung keine weiteren "weißen Punkte" mehr aufgetaucht waren. Offensichtlich habe ich so rechtzeitig auf die ersten erkennbaren Punkte reagiert, dass die sich aus ihnen entwickelnden Schwärmer von Anfang an vernichtet wurden. Dennoch habe ich natürlich die Behandlung durchgezogen. Ein zu früher Abbruch einer Behandlung kann verherende Folgen haben. Doch ich habe täglich mit mir gerungen, denn die Fische haben die Behandlung nicht so ohne Weiteres weggesteckt.
Hier meine Beobachtungen und die daraus resultierende Vermutung:
Knubbelchen hat das Mittel/die Behandlung nicht vertragen. Vielleicht war der Fisch einfach insgesamt zu angeschlagen, geschwächt oder empfindlich - die Reaktion auf die Vergesellschaftung und die Schuppenveränderungen lassen diesen Schluss vermutlich zu.
Ich muss auch sagen, dass ich beobachtet habe, dass alle 3 Fische, kurz nach jeder Nachbehandlung mit dem Medi anfingen, sich mit dem Kopf an Gegenständen zu scheuern. Die Kiemen juckten offensichtlich. (Mittlerweile ist mir auch klar geworden, dass sich genau durch dieses Scheuern 2 der Fische den schwarzen Kiesel in die Nase "geschuffelt" haben müssen ...)
Dieses Juckempfinden hatte ich mir so erklärt, dass sich an den Kiemen Ichthyo-Erreger befanden, die durch die Auffrischung der Medi-Dosis "geärgert" wurden und durch "Abwehrreaktionen/Absterben" einen Juckreiz am Fisch auslösen würden, welcher nun seinerseits entsprechend reagierte. Man kennt Ähnliches ja auch, wenn man z. B. gegen Kiemenwürmer behandelt. Ich habe aber nicht gedacht oder berücksichtig, dass das Mittel selbst der Auslöser für das Unbehagen der Fische sein würde (Wahrscheinlich ein Irrtum! Vermutlich haben die Kiemen auf das Malachitgrün reagiert - beim "Knubbelfisch" hat vielleicht schon hier die Kiemenschädigung begonnen?!!).
Nun ... So sah es mit den Fischen noch während der Ichthyo-Behandlung aus. Als diese dann überstanden war, hörte das Scheuern und ruckartige durch die Gegend schwimmen, schlagartig wieder auf!
Alles normalisierte sich - nur Knubbelchen schien nun endgültig einen "Schlag wegzuhaben", denn, wie oben erwähnt, fiel ihr jetzt das Atmen schwer.
Oh weia - Kiemenschaden ... dachte ich.
Hier können ebenfalls Kurzzeitbäder in Salz helfen, da sie eine Abschwellende Wirkung auf die Kiemen haben. Doch diesmal nutzten die Salzbäder nicht. Der Fisch verendete mir innerhalb weniger Tage ...

Direkt nach dem Tod des Fisches, habe ich mir seine Kiemen näher angeschaut. Im Netz habe ich Bilder von gesunden, im Vergleich zu kranken Kiemen gefunden. Die Kiemen meines "Knubbelfisches" waren total blass und sahen "verklebt" aus. Anscheinden gab es bereits Kiemennekrose?!

Résumé: Nach den vielen Jahren der eigenen Goldfischhaltung und auch der von Bekannten, fällt mir rückblickend immer wieder auf, dass nicht wenige Goldis entweder nur Tage oder aber auch Wochen und Monate nach einer Medikamentenbehandlung sterben. Verenden die Fische einige Wochen oder Monate später, wird ihr Tod vom Halter meist gar nicht mehr mit der vorangegangenen Behandlung in Zusammenhang gebracht. Ich befürchte hier aber klare Zusammenhänge (über die jedoch oft leider nicht gesprochen wird oder die dem Halter eben einfach nicht bewusst sind!) ...

Achtung: Dies sind meine eigenen Gedanken zu dem Thema - ob oder dass sie zutreffen, kann ich nicht beweisen! Es ist möglich, dass ich mich irre!

***

Lebewohl, Knubbelchen ...